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Brock, Alexander (Leipzig)

Was wandelt sich am Komischen? Formate unter Veränderungszwang
Betrachtet man den komischen Kommunikationsvorgang in seiner ganzen Komplexität, so steht er von Vornherein im Zeichen des Wandels, denn selbst die bloße Neuausstrahlung einer Comedystaffel unterscheidet sich von der Originalsendung mindestens durch den einen kommunikativ fundamentalen Fakt, Wiederholung zu sein. Vielleicht ist sie im Übergang vom Original zu Wiederholung sogar zum Kult geworden.
In diesem Vortrag wird zunächst ein Beschreibungsrahmen für den Wandel des Komischen umrissen, für den die Einbeziehung verschiedener Komiktheorien und aller jeweils spezifischen formalen, medialen, situativen, thematischen usw. Aspekte notwendig erscheint. Sodann werden einige beobachtbare Phänomene des Wandels beschrieben und mit Beispielen aus britischen Comedies belegt, u.a. verschiedene Arten von Hybridbildungen (z.B. Musterkombination und Mustermischung), Sympathieentzug, Musterkonstanz bei Kontextwandel usw. Schließlich wird gefragt, wieviel Wandel des Komischen nötig ist, wieviel Wandel das Komische aushält und wieviel Wandel Produzenten und Rezipienten des Komischen überhaupt wollen.


Bude, Heinz (Kassel)

Generationen des Komischen
Anders als Frankreich, das bis auf den heutigen Tag das Land der Republik
ist, und anders als Großbritannien, das bis heute ein Land der Klassen ist,
war und ist Deutschland das Land der Generationen. Das gilt erst recht für
den Humor. Hier teilt ein Abgrund des Verstehens eine Generation von der
anderen. Wo den einen das Lachen im Halse stecken bleibt, zeigen sich die
anderen völlig ungerührt von der Anspielung. Man lacht höflich mit, versteht
aber den Witz nicht. Wer versteht heute noch die Halbsätze von Werner Finck,
wer ahnt den Wahnsinn bei dem vertriebenen Heinz Erhard und warum um Himmels
Willen finden immer noch so viele die Volksaufklärung von Eckhard Henscheid
lustig?


Ellrich, Lutz (Köln)

Die ver-spielte Komik
Der Bedeutungswandel der Begriffe Komik/Komödie stand und steht immer in Zusammenhang mit semantischen Modifikationen der Gegenbegriffe Tragik/Tragödie. Ändert sich das Konzept von Tragik, so bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf die Vorstellung von Komik und umgekehrt. So wurde etwa die Annahme, dass die Moderne eine nachtragische Epoche sei, einerseits von einer (kompensatorischen) Aufwertung der Idee des Komischen, andererseits von Klagen über den Verlust des Komischen begleitet. Heute betrachten manche die Spaßgesellschaft als Verfallssymptom und die kursierende Form der Albernheit und Blödelei als Schwundstufe des Komischen.
Avancierte Theorien des Tragischen und der Tragödie (vgl. die Arbeiten von Ch. Menke) behaupten die „Gegenwart der Tragödie“ und zeichnen eine historische Entwicklung von der Tragödie des Urteilens zur Meta-Tragödie des Spiels und der Reflexion nach.
Im Vortrag soll diese Konzeption für die Analyse der aktuellen Lage von Komödie und Komik fruchtbar gemacht werden. Zur Diskussion steht der diagnostische Wert des Konzepts einer Komödie des Urteilens bzw. einer Meta-Komödie des Spiels.


Fahrenberg, WP (Göttingen)

siehe Volland, Ernst


Gernhardt, Robert (Frankfurt) & Lentz, Michael

Gespräch über Poesie: Positionen des Komischen heute.
Moderation. Friedrich W. Block
Das komische Gedicht, schreibt Robert Gernhardt in seinen „Zehn Thesen zum komischen Gedicht“, ist der Königsweg zum Lachen, und seit Lessing gibt es eine ungebrochene Tradition komischer Gedichte in der deutschsprachigen Hochliteratur, die so in keiner anderen kontinentaleuropäischen Nationalliteratur zu finden ist. Michael Lentz konstatiert allerdings in seinen „Zehn Thesen zur Poesie“ generell „Windstille“: „Keine Strömungen derzeit, höchstens Brisen und Rettungsschwimmer, kein Arschloch der Jahrtausendwende. Es herrscht weitgehend eine Bravheit, daß die Verdauungsorgane ihre Tätigkeit einstellen sollten.“
Das Gespräch über Poesie versucht, Positionen des Poetischen und des Komischen heute auszuloten und aufeinander zu beziehen. Dabei wird hier in Gespräch überführt, was am Abend zuvor in der Lesung anschaulich wurde. Robert Gernhardt, dessen Name wie kaum ein anderer mit dem zeitgenössischen komischen Gedicht verbunden ist, trifft auf Michael Lentz, dessen Schreiben gemeinhin und fälschlich nicht mit Komik assoziiert wird, der zudem einer jüngeren Generation und einem anderen künstlerischen Umfeld angehört. Die beiden Dichter werden Auskunft geben zu ihrem Werdegang, zu ihren Traditionsbezügen und darüber, welche Funktion sie dem Komischen in ihrem eigenen Schaffen und darüber hinaus beimessen.


Hempelmann, Christian F. (Statesboro, USA)

Verflachende Vielfalt: Dichter Humor braucht dichte Kultur
Die zentrale These, die der Titel dieses Vortrags einführt, soll auf zweierlei Weise belegt werden. Zum einen stehen über 1700 kurze Tagebucheinträge von ca. 45 amerikanischen Studienanfängern zur Verfügung, in denen diese für sie humorvolle Alltagserlebnisse während des Herbstsemesters 2005 dokumentieren. Zum anderen sollen die derzeitigen Bemühungen, dem Computer Humor beizubringen, kurz vorgestellt werden.
In beiden Fällen wird sich auf Grundlage einer semantischen Analyse herausstellen, dass die Themen, die der zentralen Inkongruenz der Humorereignisse zugrunde liegen, aus einer sehr begrenzten Zahl von Quellen schöpfen, der Humor somit wenig Fallhöhe erreicht. Der Grund ist in beiden Fällen grundsätzlich der gleiche: Es steht dem Humorproduzenten nicht mehr Hintergrund zur Verfügung. Sowohl die Studenten wie auch der Computer haben nicht das kulturell-enzyklopädische Wissen, um tiefere und komplexere Inkongruenzen zu erzeugen, bzw. zu verstehen. In beiden Fällen bleibt zu hoffen, dass jenes Wissen noch zu erarbeiten ist, wobei die Hoffnung im Falle des Computers vielleicht größer sein darf. Letztlich bleibt die Hypothese zur Diskussion zu stellen, dass ein kognitives Netzwerk des benötigten kulturellen Wissens zur Erzeugung und zum Verstehen von Humor am wirtschaftlichsten um wenige gut ausgebaute Themen zu gruppieren ist, als Einträge zu erhalten, die um viele verschiedene Themen behandeln.


Kotthoff, Helga (Freiburg)

Humorstrategien im Text-Bild-Bereich der Postkarte. Konstanz und Varianz
In meinem Vortrag beziehe ich mich auf die Sammlung europäischer Humorpostkarten der Galerie Streitenfeld, Oberursel. Neben der reinen Bildpostkarte hat es seit Aufkommen der Correspondenz-Karte im Jahre 1865 viele gegeben, bei denen Text und Bild in ein Spannungsverhältnis treten oder der Text der Träger des Witzigen ist. Manche haben eine Pointenstruktur in dem Sinne, dass die Betrachter(innen) implizit dazu aufgefordert werden, über das Gesehene hinauszugehen und weitere Assoziationen anzustellen. Der Betrunkene, der seine Sinne nicht mehr zusammen hat, umarmt ein Fässchen und flüstert ihm Zärtlichkeiten zu. Wen verwechselt er mit dem Fässchen? Viele Humorpostkarten greifen Metaphern auf. Auf dem Tränen vergießenden Unglücksraben klebt das Schildchen des Gerichtsvollziehers. Wir finden alle Themen, die auch in internationalen Witzsammlungen als humorgeeignet ausgewiesen sind: Familienfrust, Entblößungslust, sexuelle Annäherung, Altern, Krankheit, Armut, Rausch, Völlerei, Kriminalität, Soldatenleben, Politik, Diskriminierung von Minderheiten, Nonsens etc.
Der Wandel gesellschaftlicher Relevanzstrukturen und Normen wirkt sich auf die Eignung zur Witzfigur aus; beispielsweise stellen Karikaturen von armen Leuten heute kein Witzthema auf der Postkarte mehr dar. Ich werde auch der Frage nachgehen, welche Humorstrategien sich geändert haben.


Lentz, Michael (Berlin)

siehe Gernhardt, Robert


Lohse, Rolf (Göttingen)

Wandel im Comic: Zur Entwicklung der französischsprachigen Bande dessinée
Der Vergleich aktueller französischer „Bandes dessinées“ mit Comicalben aus den 1980er Jahren und davor lässt deutliche Unterschiede in thematischer, darstellungstechnischer Hinsicht und insbesondere im Bezug auf die Komik erkennen. Es mehren sich medienreflexive und im engeren Sinne metanarrative Verfahren, die auf eine innovative Weise komische Wirkungen erzeugen, indem die Darstellungskonventionen des Mediums thematisiert, in die Handlung integriert und selbst zur Konstruktion des Plots verwendet werden. Die mittlerweile auf fünf Alben angewachsene Serie „Julius Corentin Acquefacques, prisonnier des rêves“ („Julius Corentin Acquefacques, ein Gefangener von Träumen“, 1991-2004) von Mathieu kann als Beispiel für die medienreflexive Komik der französischen „Nouvelle Bande dessinée“ gelten.


Meyer-Sickendiek, Burkhard (München)

Zum Verlust der jüdischen Witzkultur in Deutschland
Beim Stichwort „jüdischer Witz“ denkt man sicherlich an die großartige Sammlung jiddischer Erählwitze, wie diese vor allem durch Salcia Landmann bekannt geworden sind. Derjenige Witz, der im Vortrag behandelt werden soll, ist dagegen ein schriftlicher, kein mündlicher, und er hat seine Quelle nicht im Schtetl etwa Galiziens, Polens, Litauens oder der Ukraine, sondern in westeuropäischen Ballungszentren wie Wien oder Berlin. Dass somit auch das Westjudentum eine ganz eigene Witzkultur geprägt hat, dies bestätigte jüngst Michael Brenner, nach dem „eine Geschichte des hintergründigen Humors in deutscher Sprache ohne die Gedichte Heinrich Heines, die Anekdoten Max Liebermanns, die politische Lyrik Erich Mühsams und Walter Mehrings, die kritische Publizistik von Karl Kraus“ oder die „Kabarettnummern eines Fritz Grünbaum, Anton Kuh, Mynona, Roda Roda, Peter Hammerschlag und Fritz Kalmar“ nicht denkbar wäre.
Der Vortrag unternimmt den Versuch einer Zuspitzung dieser These: Ohne die Texte dieser Autoren gäbe es in Deutschland keinen literarischen Sarkasmus, also dasjenige, was in Frankreich mit Diderot und in England mit Jonathan Swift schon im achtzehnten Jahrhundert entwickelt wurde


Rehberg, Peter (Berlin)

Bullys Traumschiff Surprise Tunten: ein Fall von Post-Homophobie?
Für Freud war es vor allem die Zote, die die psychische Ökonomie der Witzteilnehmer - Erzähler, Publikum, Objekt - vor Augen führte. Die degradierende Geste des frauenfeindlichen Witzes funktioniert wie das obszöne Bloßstellen des weiblichen Geschlechts. Der Lustgewinn kann als sexuelle Erregung, wie auch als Zuschreibung der Kastration verstanden werden. Lustvoll wird die Frau vom Mann verspottet - eine klassische Variante von ‚Hate Speech’.
Der Genuss an Minderheitenwitzen funktioniert ähnlich wie die Zote. In ihnen geht es um die Zuweisung der Kastration an einen anderen Platz, denn Phallusbesitz kann nicht anders als im Unterschied zu einem Ort, dem dieses Attribut verweigert wird, imaginiert werden. Die gewaltsame Identitätsbildung, die dabei im Spiel ist, ist bekannt.
Wenn Freud in dieser Konstellation einerseits so etwas wie die Grundstruktur des (‚römischen’ im Unterschied zum ‚jüdischen’) Witzes identifiziert hat, der andererseits aber immer auch kontextuell funktioniert, wenn nichts langweiliger ist, als Witze, die jeder kennt (Problem der Archivierung), wenn die Originalität des Witzes also stets von seiner Neuheit abhängt, stellen sich damit eine Reihe von Fragen:
Wie werden in einer nationalsprachlichen Kultur – denn der Witz ist vor allem auch eine Frage der Sprache - die Rollen des Witzes entsprechend der Kategorien Geschlecht, Sexualität, ethnische Zugehörigkeit und Klasse besetzt? Kann die Variabilität dieser Anordnung dazu führen, dass einst gewaltsame Witze ihre Gewalt verlieren? Welche Machtanordnungen regulieren dann die Bedeutung von Witzen?
Die entscheidende politische Frage dabei ist, ob im Zuge einer Witzgeschichte dann neue Subjektpositionen erfunden werden, oder aber stabile Strukturen einfach nur neu bespielt werden.
Die Fragen der Geschichtlichkeit und Kontextualität des Witzes möchte ich am Beispiel von Bullys Traumschiff-Surprise-Tunten stellen. Kann es sein, dass der klassische homophobe Schwulenwitz – homosexuellen Männern ihre Männlichkeit absprechen – ironisch gewendet gerade neue Subjektpositionen für Schwule (und auch für Heterosexuelle) ins Spiel bringt? - eine Frage, die sich auf verwandte Weise im weiteren popkulturellen Umfeld stellt, z.B. im Hip Hop mit den Texten von Eminem.
Im Zentrum des Vortrag soll jedoch die folgende Frage stehen: Was ist die psychosoziale Funktion des Massenerfolgs von Bullys Filmen?


Schörle, Eckart (Erfurt)

Herrschaft, Moral und Identität. Über das Nichtkomische am Komischen
Ob eine Situation als komisch empfunden wird, hängt nicht nur vom subjektiven Betrachter ab. Das Komische bzw. die Wahrnehmung des Komischen wird auch in hohem Maße durch soziale Bedingungen und Prozesse beeinflusst. In einer hierarchisch geprägten Gesellschaft können die Machtverhältnisse den Erfolg einer komischen Inszenierung sogar verhindern. Ebenso verliert sich die Lächerlichkeit des Lächerlichen, wenn durch offenes Lachen ein Statusverlust zu befürchten ist. Durch moralische Kritik kann das herrschende Komikempfinden allerdings auch verändert werden. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass der tatsächliche Wandel der Wahrnehmung des Komischen zum Teil auf einer bewussten Beeinflussung der Lachkultur beruht. Lachen bezieht sich nicht nur auf eine vermeintlich komische Situation, sondern auf eine bestimmte soziale Gruppe. Die Frage nach dem Wandel des Komischen muss daher den gesellschaftlichen Kontext mit berücksichtigen. Mit historischen und aktuellen Schlaglichtern soll die Beeinflussung des Komischen und damit das Nichtkomische am Komischen deutlich gemacht werden.


Vetter-Liebenow, Gisela (Hannover)

„Das Lachen ist ein alter Brauch, Beelzebub, der tut es auch!“ (Wilhelm Busch). Deutsche Karikaturen nach 1800
Am Ende seiner Herrschaft wird Napoleon, der große Kaiser der Franzosen, in zahllosen Karikaturen mit Spott und Häme überschüttet – auch in Deutschland, in dem sonst die Zensur eine solche Kritik an den Mächtigen verbietet. So lernen die Deutschen den Umgang mit dem „Lachen des Beelzebub“ im Verlauf des 19. Jahrhunderts nur langsam – sowohl auf dem Gebiet der humoristischen Zeichnung als auch der politischen Karikatur. Und doch werden gerade in der Epoche des Deutschen Kaiserreichs Grundlagen für die deutsche Humortradition des 20. Jahrhunderts gelegt – allen voran durch Wilhelm Busch und die Künstler des Simplicissimus.


Volland, Ernst (Berlin) & WP Fahrenberg

Voller Ernst. Über Fotografien, Ausstellungen und das wirklich Komischste
Ernst Volland, Fotokünstler und Zeichner, unterhält seit 20 Jahren die
weltweit einzige Agentur für komische Fotografie. Von ihm ist auch die Idee und die Konzeption der Ausstellung “Schwarz auf weiß: die wirklich komischsten Fotos”, die am Abend des 24.2. in der Caricatura eröffnet wird. Mehr als hundert Personen, die auf dem Gebiet des Komischen oder der Fotografie sachkundig sind, wurden gebeten, die für sie komischste Fotografie auszuwählen und zu kommentieren.
Der Göttinger Ausstellungsmacher WP Fahrenberg wird mit Ernst Volland über dieses aktuelle Ausstellungsprojekt und über die Entwicklung des Komischen in der Fotografie sprechen.


Zehrer, Klaus Cäsar (Berlin)

Von der Moralsatire zum Nonsens. Wie und warum die „Neue Frankfurter Schule“ die bundesrepublikanische Komik auffrischte
Die Komik ist ein hochgradig vom gesellschaftlichen Umfeld beeinflußtes Phänomen, das kulturelle Veränderungen mit seismographischer Genauigkeit widerspiegelt. So verwundert es nicht, dass die Studentenrevolte um 1968, der bislang tiefgreifendste geistig-moralische Umbruch der (alten) Bundesrepublik, ihren Niederschlag auch in der Komikproduktion fand. Bis Mitte der sechziger Jahre gab es im Wesentlichen zwei Träger der öffentlichen Komik: Die unkritische Unterhaltung auf der einen und die humoristische Aufklärungssatire, wie sie etwa in den politischen Kabaretts betrieben wurde, auf der anderen Seite.
Die „Achtundsechziger“ bekämpften nicht nur das reine Entertainment als systemstabilisierend, sie verwarfen auch das herkömmliche Politkabarett als untaugliches Instrument, um Veränderungen herbeizuführen. So entstanden aus der Neuen Linken heraus mehr oder minder zeitgleich zwei neue, einander entgegengesetzte Strömungen. Das „APO-Kabarett“ verzichtete weitgehend auf die komische Einkleidung seiner Botschaften und verlegte sich auf reinen Agitprop, der die Hochphase der Proteste begleitete, aber nicht überdauerte.
Als langfristig erfolgreicher und bis heute stilbildend erwies sich die Strategie, wie sie etwa in der Zeitschrift „pardon“ von der Gruppe von Autoren und Zeichnern entwickelt wurde, die inzwischen als „Neue Frankfurter Schule“ bekannt ist (u.a. Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, F.K. Waechter). Ihr moderner Nonsens transportiert auch noch in den scheinbar apolitischsten Texten und Bildern die implizite Botschaft, daß eine andere als die bestehende Welt denkbar ist; er ist der ins Komische gewendete Ausdruck einer antiautoritären Grundhaltung, die einer geordneten Welt zielgerichtete Disziplinlosigkeit entgegenhält.


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