Kasseler Komik Kolloquium

„Tupi, or not tupi. Anthropophagische Poesie“: Vernissage

Do / 1.3. / 19.30 Uhr
Kunsttempel
Ausstellung bis 15.4.18

Anthropophagische Poesie ist eine Sprachkunst, die vorhandenes Text- und Bildmaterial verschlingt und anders und neu wieder hervorbringt. Die Ausstellung denkt im Hintergrund an den nordhessischen Seefahrer und Autor Hans Staden (1525-1576), der in Brasilien fast vom Volk der Tupinambá verspeist wurde. Vor allem aber verleibt sie sich die Kraft des brasilianischen Dichters Oswald de Andrade (1890-1954) und seines 1928 veröffentlichten „Anthropophagischen Manifests“ ein, dem der Titel dieser Ausstellung entnommen wurde.

Die Zürcher Gruppe and-or mit René Bauer, Beat Suter und Mirjam Weder präsentiert eine Online-Anwendung, mit der sich Tweets durch Buchstaben anfressen lassen, um neue Texte auszuspucken. Jürgen O. Olbrich verkehrt ins Negative, was ihn in jungen Jahren mit Text und Bild gut genährt und belehrt hat. Gregor Weichbrodt schreibt Texte, die Texte aus anderen Texten schreiben. Carola Ruf hat buchstäblich Bücher durchbohrt und die Bohrkerne in Reagenzglasröhren gefüllt. Steffi Jüngling präsentiert in der Tradition der Schluckbildchen neue Varianten der Esszettel. Und Dagmara Kraus, die am 3. März mit dem Förderpreis Komische Literatur ausgezeichnet wird, zeigt einen Ikonenklon.

Eintritt frei, Spenden erbeten